Wer arabische Dokumente ins Deutsche übersetzt, steht oft vor der Frage, wie er arabische Eigennamen mit lateinischen Buchstaben schreiben soll. Allein der häufigste arabische Vorname lässt sich beispielsweise in acht unterschiedlichen Varianten schreiben: Mohammed, Mohammad, Muhammed, Muhammad, Mohamed, Muhamed, Muhamad, Mohamad. Warum so viele unterschiedliche Schreibweisen? Das liegt an den Eigenheiten der arabischen Schrift.
Zwar existieren Richtlinien, wie eine „korrekte“ Transliteration der Eigennamen im Deutschen aussehen kann. Beispielsweise kann man sich an der wissenschaftlichen Umschrift der Deutsch-Morgenländischen Gesellschaft (DMG) orientieren. Dazu benötige ich aber Sonderzeichen, was für Urkunden wenig sinnvoll ist. Bei beglaubigten Übersetzungen wird zudem empfohlen, nach der entsprechenden ISO-Norm (ISO 233 für Arabisch) zu verfahren. In der Praxis wird dies aber meiner Erfahrung nach kaum umgesetzt, so dass die geschilderte Vielfalt unterschiedlicher Schreibweisen weiterexistiert.
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Aus diesem Grund frage ich bei beglaubigten Übersetzungen aus dem Arabischen meine Kunden immer, ob bereits ein amtliches Dokument mit einer lateinischen Umschrift existiert. Diese übernehme ich dann. So ist sichergestellt, dass die Person für Behörden und Ämter eindeutig identifizierbar ist und es nicht zu bürokratischen Hindernissen kommt nur weil der eine Übersetzer etwas anderes schreibt als der andere.. Eine Behörde könnte bei unterschiedlichen Schreibweisen in verschiedenen Dokumenten beispielsweise anzweifeln, ob es sich dabei um ein und dieselbe Person handelt.
Auch bei arabischen Orts- und Städtenamen empfiehlt sich eine pragmatische Vorgehensweise. Wenn ich als Übersetzer die in Wikipedia oder Google Maps gebräuchliche Variante wähle, ist der geographische Ort dadurch für den Leser der Übersetzung unkompliziert aufzufinden und einzuordnen.
Bildquelle: Pixabay